Die Ausstellung zur unabhängige Frauenbewegung in der DDR eröffnet am 22. Januar 2025 und kann bis zum 19. Februar 2025 bei uns im Haus besucht werden. Die Ausstellung präsentiert erstmals in dieser Form eine umfassende Darstellung der nichtstaatlichen DDR-Frauenbewegung aus der Sicht ihrer Akteurinnen, ergänzt durch eine Vielfalt an ostdeutschen Stimmen im Begleitband. Der Eintritt ist kostenfrei.
Ausstellungszeitraum: 22. Januar bis 19. Februar 2025
Wo: Gedenkstätte Amthordurchgang, Amthordurchgang 9, Gera
Wann: während der regulären Öffnungszeiten, Dienstag, Donnerstag und Samstag von 14 bis 18 Uhr oder nach Vereinbarung
Abb.: Key Visual, © Agentur für Bildung Geschichte Politik
Seit 1980 kamen in der DDR Frauen in informellen Kreisen zusammen. Sie wandten sich offen gegen die Aufrüstungspolitik der DDR; andere beklagten die Diskriminierung von Lesben. Von Beginn an kritisierten viele dieser Gruppen die Situation von Frauen in der DDR und zogen das staatliche Dogma von der verwirklichten Gleichberechtigung der Frauen in Zweifel. Am Ende der DDR entfaltete sich eine landesweit agierende Bewegung. Im demokratischen Aufbruch der Jahre 1989 und 1990 saßen diese Akteurinnen an den Runden Tischen und forderten eine geschlechtergerechtere Gesellschaft ein.
Die Ausstellung erzählt in vier Kapiteln die Geschichte einer sozialen Bewegung in einer Diktatur. Sie präsentiert erstmals in dieser Form eine umfassende Darstellung der nichtstaatlichen DDR-Frauenbewegung aus der Sicht ihrer Akteurinnen. Zur Ausstellung ist ein Begleitband beim Mitteldeutschen Verlag erschienen, der zusätzliches Archivmaterial bereithält. Der Katalog versammelt eine Vielfalt an ostdeutschen Stimmen: Historiker:innen führen in das Thema ein, Feministinnen vermitteln aktuelle Bezüge. Die Zeitzeuginnen selbst blicken zurück und reflektieren das Erbe dieser Bewegung für die Gegenwart.
Eine Ausstellung der Agentur für Bildung Geschichte Politik, hg. v. Ulrike Rothe und Rebecca Hernandez Garcia, Halle 2023
Filmvorführung mit anschließendem Gespräch
Im Ausstellungszeitraum zeigt die Gedenkstätte Amthordurchgang in Kooperation mit der Konrad- Adenauer-Stiftung Thüringen den Dokumentartfilm „Die Unbeugsamen 2“. Dieser zeichnet ein lebendiges Porträt ostdeutscher Frauen aus den verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. Thematisiert werden unterschiedliche Lebensgeschichten von bekannten, aber auch von weniger bekannten Gesichtern. Die Frauen berichten davon wie – trotz des staatlich verordneten programmatischen Leit-bildes der Gleichberechtigung – das Patriachat regierte und wie sich Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat tatsächlich darstellten. Er bietet den Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine wirkungsvolle Bühne. Mit im Film dabei sind u.a. die Friedensaktivistin Ulrike Poppe, die Zahnarzthelferin Kerstin Bienert sowie die Punkerin Gabriele Stötzer. Letztere ist als Gast zum Filmgespräch angefragt.
Wo: METROPOL Kino Gera, Leipziger Straße 24
Wann: 04. Februar 2025, 18 Uhr
Moderation zum Filmgespräch: Frank Karbstein
Der Besuch zum Film ist ebenfalls kostenfrei.