zu den ehemaligen Dörfern Gessen und Lichtenberg
Das militärisch organisierte Unternehmen diente der Förderung von Uran für das sowjetische Atomwaffenprogramm. Der irreführende Name „Wismut” zeugt vom hohen Geheimhaltungsgrad dieses Projektes. Die rigorose Abschottung des Betriebs gegen die Außenwelt wurde fortlaufend verschärft und ein Staat im Staate entstand: Eigene Polizei und Staatssicherheit, eigene Straßen und Kraftfahrzeugkennzeichen, ein eigenes Gesundheits- und Passwesen sowie ein eigener Lebensmittel-und Konsumgüterhandel sorgten für eine privilegierte Stellung. Die „Wismut” entwickelte sich rasch zum drittgrößten Uranproduzenten der Welt, agierte allerdings einzigartig in einem von Menschen dicht besiedeltem Gebiet. Zwischen 1946 und 1989 wurden 200 Millionen Tonnen Uranerz gefördert und daraus 220.000 Tonnen Uranoxid gewonnen. Durch die Förderung und Verarbeitung des Erzes sowie der Lagerung der Reststoffe wuchs der Flächenbedarf ständig. Ab Mitte der fünfziger Jahre bis 1969 kam es in der Region Ronneburg zur Räumung von mehreren Dörfern, bei denen ca. 1600 Bewohner umgesiedelt wurden.
Im Gedenken an diese Ortschaften und zum Beleben unserer Erinnerungen bietet der Verein Wanderungen und Radtouren zu den ehemaligen Dörfern Gessen und Lichtenberg an.