Gesichter der Wismut
Noch immer sind die Städte Gera und Ronneburg, sowie die umliegenden Dörfer geprägt von der Geschichte des Uranabbaus. Egal ob man alte Schachtanlagen, Straßennamen, Wohnarchitektur, individuelle Familienbiografien oder Erinnerungen und Traditionen in den Blick nimmt: Die Wismut hatte viele Gesichter, die sich uns auch heute in unterschiedlichsten gesellschaftlichen Zusammenhängen zeigen!
Zwei Plattformen für den Austausch zwischen Generationen
Zwischen 2022 und 2024 haben Geraer Schülerinnen und Schüler des Osterlandgymnasiums und angehende gestaltungstechnischen Assistent:innen an den Semperschulen eine Wanderausstellung und ein digitales Archiv entwickelt. In Recherchen, Interviews und zahlreichen Gesprächen mit Expert:innen und Zeitzeug:innen haben sie Alltagsgeschichte der Wismut aus unterschiedlichsten Perspektiven beleuchtet.
1. Die Wanderausstellung
Die Objekte und Lebensgeschichten haben mit der Wanderausstellung und dem digitalen Zeitzeug:innenarchiv eine erweiterbare Grundlage gelegt. Bis zum Dezember 2024 stand die Ausstellung in der Gedenkstätte Amthordurchgang in Gera und kann nun entliehen werden. Auf dieser Basis sollen mit begleitenden Veranstaltungen weitere Geschichten geborgen werden.
Die Ausstellung ist niedrigschwellig und einführend und richten sich sowohl an Jugendliche und junge Erwachsene als auch die Eltern- und Großelterngeneration, um weiterhin in einen Austausch zu treten, welche Blicke auf die Region Ostthüringen unser Verständnis von Politik, Wirtschaft, Zusammenleben und Gemeinschaft bis heute bestimmen.
Standorte 2025
13. März bis 20. Mai 2025 – Pößneck, Museum 6-4-2
Am 13. März um 17:00 Uhr findet eine feierliche Eröffnung mit anschließender Kurzführung statt.
Preview – weitere Standorte
Juni bis August 2025 – Erfurt Mahn- und Gedenkstätte Andreasstraße
September bis Oktober 2025 – Chemnitz, Universitätsbibliothek
Winter 25/26 – Posterstein, Thüringen
Frühjahr 2026 – Ruhrgebiet
Wenn Sie die Ausstellung in Ihren Ort oder Ihre Institution bringen möchten, melden Sie sich bei r.schreiber[at]torhaus-gera.de
2. Workshops zur Alltagsgeschichte und den Folgen des DDR-Uranabbaus
Für SchülerInnen und Schüler aller Schulformen ab Klasse 8 bieten wir weiterhin Workshops, Haldenbegehungen, Zeitzeug:innengespräche, Filmscreenings oder Ausflüge zum Thema Uranabbau, SDAG Wismut, Kalter Krieg und Strukturwandel an.
Wir bieten Module an von (Halb-)Tagesworkshop über Projektwochen, Seminarfachvertiefungen und Klassenfahrt. Kontaktieren Sie dafür die Projektkoordinatorin r.schreiber[at]torhaus-gera.de
Auch für die Erwachsenenbildung zum DDR-Uranabbau finden Sie dort Unterstützung.
Wie geht es weiter & Werkstatt-Café
Sie waren oder sind noch selbst bei der Wismut tätig? Oder Ihr seid in einer Wismut-Familie aufgewachsen?
Wir sammeln weiter persönlichen Erfahrungen, Ihre positiven und negativen Erinnerungen, Geschichten über den Alltag sowie ihren Rückblick auf das, was die Wismut technisch-wirtschaftlich, kulturell, politisch und zwischenmenschlich für Ihr Leben und die Region bedeutet hat.
Im Winter 2024&2025 fanden zwei Werkstatt-Cafés statt, um weiter im Gespräch zu bleiben und Formate für die Region zu entwickeln.
Im September 2025 findet das nächste Werkstattcafé in Gera statt. Wenn Sie weitere Informationen zur Teilnahme wünschen, melden Sie sich bei uns.
Kontaktieren Sie uns über instagram, e-mail oder den Erfassungsbogen in unserer Ausstellung, wenn Sie als Zeitzeug:in vor Schüler:innen sprechen wollen oder ihre Objekte und Dokumente, die Sie und die Wismut verbinden fotografisch erfassen lassen wollen! Wenn in Deiner Familiengeschichte die Wismut eine Rolle spielt oder du Teamer:in oder Pädagog:in bist und junge Menschen begleitest, die sich auf die Suche machen wollen, die Geschichte ihres persönlichen Umfelds zu ergründen – schreib uns doch einfach!