23.03.2023 | 18 Uhr | Gedenkstätte Amthordurchgang e.V.
Lesung
Peter Wensierski: Jena-Paradies. Die letzte Reise des Matthias Domaschk
Freitag, 10. April 1981: In Jena steigt der 23-jährige Matthias Domaschk in den Schnellzug nach Berlin. Er will zu einer Geburtstagsfeier. Doch er kommt nie an, denn der vollbesetzte Zug wird in Jüterbog gestoppt, Matthias und drei weitere Jenaer festgesetzt. Zwei Tage später ist er tot, nach einem Verhör in der Stasi-Untersuchungshaftanstalt Gera. Was ist damals geschehen?
In „Jena-Paradies“ erzählt Peter Wensierski von einer Generation Jugendlicher auf der Suche nach einem freien, selbstbestimmten Leben. Fesselnd berichtet Peter Wensierski über das Drama der letzten Stunden im Leben von Matthias Domaschk, der auf der Suche nach sich selbst und einer lebenswerten Gesellschaft ist. Wie Teile eines Puzzles lassen überraschende Rückblenden in sein Leben das Bild einer unangepassten Jugend in einer Diktatur entstehen. Der Blick hinter die Kulissen des autoritären Machtapparates offenbart Erschreckendes und zeigt, wohin die Spaltung einer Gesellschaft in Freunde und Feinde letztlich führen kann.
Peter Wensierski (*1954) hat Politikwissenschaft, Geschichte und Publizistik an der Freien Universität Berlin studiert. Er ist Journalist, Dokumentarfilmer und Autor; seit 1993 arbeitet er beim Spiegel. Wensierski erhält für seine Verdienste den Bundesfilmpreis, den Europäischen Fernsehpreis, das Bundesverdienstkreuz. Zu seinen wichtigsten Werken zählen u.a.: „Von oben nach unten wächst gar nichts“ (1986), „Schläge im Namen des Herrn“ (2006), „Die verbotene Reise“ (2014), „Die unheimliche Leichtigkeit der Revolution“ (2017), „Berlin – Stadt der Revolte“ (2018) mit Michael Sontheimer.
Zur Veranstaltung in Gera liest Peter Wensierski aus seinem jüngsten Werk. Frank Karbstein (1. Vereinsvorstand Gedenkstätte Amthordurchgang) kommt im Anschluss daran mit ihm ins Gespräch. Der Eintritt ist kostenfrei.
Wann: 23.03.2023 | 18 Uhr
Wo: Gedenkstätte Amthordurchgang, Amthordurchgang 9, 07545 Gera