Wir laden zusammen mit dem Theater Altenburg Gera, der Gedenkstätte Geschlossener Jugendwerkhof Torgau und dem Thüringer Archiv für Zeitgeschichte Matthias Domaschk und Denkorte am 4. Juni 2025 um 18 Uhr zum Podium „Verlorene Zeit. Mit der Heimerziehung war meine Kindheit zu Ende“ in den Chorsaal des Theaters Gera, Theaterplatz 1 ein. Das Gespräch wird moderiert von Frank Karbstein (Vereinsvorsitzender Gedenkstätte Amthordurchgang Gera e.V.).
Das Podium startet mit dem etwa 15-minütigen Filmbeitrag „Verlorene Zeit“. Dieser beleuchtet die repressiven Bedingungen der DDR-Heimerziehung und die persönlichen Erfahrungen einer Frau, die in Schmiedefeld bei Neuhaus als Jugendliche der Willkür des SED-Regimes ausgeliefert war. In das Durchgangsheim des ehemaligen DDR-Bezirks Suhl eingewiesen, erlebte sie dort Isolation und Gewalt.
Daran anschließend kommen Menschen zu Wort, die seit vielen Jahren mit jenen Zeitzeug:innen zusammenarbeiten, die während ihrer Kindheit und Jugend in Heimen der DDR-Jugendhilfe untergebracht waren und dort Gewalt erfahren haben. Das Thema ist die Aufarbeitung von Heimerziehung in der DDR in Thüringen.
Eingeladen sind insbesondere ehemalige Heimkinder, die mit der Veranstaltung gehört werden sollen. Sie sollen Empathie für ihre Schicksale erfahren und wissen, dass mit ihren Erinnerungen und Erfahrungen sensibel und wertschätzend umgegangen wird. Die Mitwirkenden sind sich bewusst, wie stark die „Erziehung zur sozialistischen Persönlichkeit“ in die Entwicklung der Kinder in der DDR, insbesondere jener mit Heimkinderfahrung, bis heute hineinwirkt. Dies soll thematisiert und auf das erfahrene Unrecht aufmerksam gemacht werden.
Das Podium begleitet die Ausstellung „BLACKBOX HEIMERZIEHUNG“, die seit ihrer Eröffnung in Gera noch bis zum 24. Juni 2025 als Outdoor-Ausstellung vor dem Theater Altenburg Gera, Theaterplatz 1, besichtigt werden kann. Diese öffnet montags bis freitags jeweils 10 Uhr und schließt 18 Uhr; an den Samstagen kann sie jeweils von 10 bis 17 Uhr besichtigt werden.