Richard Rohrmoser
Antifa. Porträt einer linksradikalen Bewegung.
Von den 1920er Jahren bis heute
Was ist die Antifa? Eine demokratiegefährdende linksextreme Bewegung? Eine unverzichtbare Akteurin im Kampf gegen Rechtsextremismus? Oder ist sie bis zu einem gewissen Grad beides gleichzeitig? Der Historiker Richard Rohrmoser blickt auf die Geschichte der Antifa seit der Entstehung der antifaschistischen Bewegung in den 1920er Jahren. Er arbeitete heraus, dass es „die“ Antifa nicht gibt, sondern es sich um einen Sammelbegriff für unterschiedliche, nicht-institutionalisierte linke Strömungen handelt. Als prägend für das heutige Erscheinungsbild stellt er die Entstehung der „Autonomen Antifa“ heraus, die Folge zahlreicher szeneinterner Spannungen und Konflikte war, die sich insbesondere um das Verhältnis zu Gewalt und Militanz drehten. So sei es aber gerade die autonome Strömung, die mit ihrer demonstrativen Gewaltbereitschaft das öffentliche Bild der Antifa präge. Rohrmoser fächert zudem die weiteren Spaltungen, Bündnisse und Subgruppen auf und entwirft so ein differenziertes Bild einer sehr heterogenen Bewegung – ohne gewalttätige Tendenzen innerhalb der Szene zu verharmlosen.
Richard Rohrmoser ist promovierter Zeithistoriker. Er beschäftigt sich mit Protestgeschichte, sozialen Bewegungen sowie historischer Friedens- und Konfliktforschung.
Donnerstag, 2. November 2023, 18:00 Uhr
Gera, Gedenkstätte Amthordurchgang, Amthordurchgang 9