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Archiv 2023

Dok-Film: Jeder schreibt für sich allein

Das Metropol-Kino Gera lädt gemeinsam mit der Gedenkstätte Amthordurchgang im Rahmen der Dokfilmwochen zum Film „Jeder schreibt für sich allein Gehen oder Bleiben(Regie: Dominik Graf Deutschland, Frankreich 2023)

 am 15. September, 17.30 Uhr

in das METROPOL Kino Gera

ein.

 

Man kann diesen Dokumentarfilm von Dominik Graf wohl auch als Folgeprojekt seiner Erich-Kästner-Verfilmung „Fabian“ verstehen. Er widmet sich hier den Schriftstellern und Schriftstellerinnen, die zwischen 1933 und 1945 in Deutschland geblieben sind. Zu ihnen zählen Hans Fallada, Gottfried Benn, Erich Kästner, Ina Seidel und Hanns Jobst. Graf geht der Frage nach, welche Haltung diese Autoren gegenüber den Nationalsozialisten in ihrem Schreiben, Denken und Handeln hatten und wie sie zu den Autoren im Exil, wie Bertolt Brecht, den Manns und Lion Feuchtwanger, standen. War es den in Deutschland gebliebenen Schreibern möglich, sich mit dem Nationalsozialismus zu arrangieren?

Zunächst einmal ist die DOKU aber eine filmische Übersetzung des gleichnamigen Buches, in dem der Autor und Musiker Anatol Regnier sich mit Schriftstellern im Nationalsozialismus auseinandersetzt, die nicht ins Exil gegangen sind. Das Buch und nun auch der Film legen Zeugnis ab von der zerrissenen Liebe zu einem Teil jener Literatur, die trotz und auch aufgrund der herrschenden Verhältnisse zwischen 1933 und 1945 in Deutschland entstand. Der Film berstet vor Wissen, Neugier, Verzweiflung, Leidenschaft und Unbehagen; er raubt einem den Atem und trifft immer wieder in die Magengrube. Am Ende mündet er in einen gegenwartspolitischen Brandbrief.