Die Gedenkstätte Amthordurchgang lädt zum Gespräch über den Dokumentarfilm „SOLANGE SIE NOCH ARME HABEN“ von Luisa Bäde (2019) ein. Die Filmemacherin Luisa Bäde geht mit Frank Karbstein, Hauptprotagonist dieses Dokumentarfilmes, anhand ausgewählter Sequenzen ins Gespräch zur Idee und Umsetzung von „SOLANGE SIE NOCH ARME HABEN“.
Wann: 27. November 2025, 18 Uhr
Wo: Kaiserwerke, Rudolf-Diener-Straße 4, 07545 Gera
Historischer Hintergrund zum Dokumentarfilm
Diese Gruppe um den Puppenspieler Frank Karbstein wurde wegen des Verteilens pazifistischer Flugblätter 1984 festgenommen und kamen in die Untersuchungshaftanstalt des Ministeriums für Staatssicherheit in Gera. Nach der Verurteilung zu einer Haftstrafe bekamen die Angeklagten das Angebot, über den geheimen Freikauf politischer Häftlinge in den Westen zu gehen. Frank Karbstein blieb. Ebenso die Frage: Wer hat sie verraten?
Mithilfe der Figuren seiner Vergangenheit zeigt Frank Karbstein die Subjektive seiner Erinnerungen in den Fängen der Staatssicherheit der DDR in den 1980er Jahren. Das improvisierte Spiel mit den Puppen macht Unaussprechliches erlebbar. Es gelingt auf eine neue Weise, in den Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart zu treten.
Wer Sie erwartet
Luisa Bäde ist 1988 in Gera geboren. Ihre filmischen und fotografischen Arbeiten bewegen sich in hybriden Formen an der Schnittstelle vom Dokumentarischen zum Performativen. „SOLANGE SIE NOCH ARME HABEN“ wurde von der deutschen Film- und Medienbewertung als „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet und gewann auf dem renommierten Sibiu International Film Festival in Rumänien den Preis für den besten Zentral- und Osteuropäischen Film.
Frank Karbstein ist Erster Vorsitzender des Gedenkstätte Amthordurchgang e.V.
Rahmenprogramm zum 20. Jubiläum der Gedenkstätte Amthordurchgang e.V.
Die Abendveranstaltung ist Teil des Begleitprogramms zur Jubiläumsausstellung „Das waren die 80er – Utopie, Opposition und Repression“, die ab dem 22. November 2025 bis 31. Mai 2026 in der Gedenkstätte Amthordurchgang Gera während der regulären Öffnungszeiten (Dienstag, Donnerstag und Samstag) zu sehen ist. Sie ermöglicht es, in die damaligen Umstände einer vielschichtigen Opposition einzutauchen. Sie zeigt jene Menschen, die sich im Gera der 1980er Jahre mit den gegebenen Verhältnissen nicht abfinden wollten, ihre Utopien, Träume und Sehnsüchte. Vier unter ihnen waren: Frank Karbstein, Kathrin Zimmer, Matthias Herbst und Detlef Spitzer. Ihre Geschichte war Ausgangspunkt für den Dokumentarfilm.